Italien (Süditalien und Sizilien) 2006

20. März 2006  

Morgens:  Km-Stand:  36343  Koordinaten: 41,48289 Nord - 13,83757 Ost

Abends:     Km-Stand:  36517  Koordinaten: 41,80955 Nord - 12,52844 Ost

gefahrene Tageskilometer mit dem Wohnmobil:     174

Wetterlage im Tagesverlauf:           

 

Sehr milde Temperaturen aber leichter Nebel und somit kaum Sicht von der 400 m hoch liegenden Abtei von Montecassino.

 

  

 

Die Schlacht um Monte Cassino (17. Januar bis 18. Mai 1944) war mit vier Monaten Dauer eine der längsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges mit schweren Verlusten auf beiden Seiten. Sie wird wegen der vielen unter den Alliierten kämpfenden Nationalitäten auch als die Vielvölkerschlacht des Zweiten Weltkrieges bezeichnet. Der Monte Cassino war ein wichtiger strategischer Punkt einer quer durch Italien gezogenen Verteidigungslinie (sog. Gustav-Linie). Hier im Westen Italiens waren die deutschen Stellungen am stärksten ausgebaut, um das Vordringen der Alliierten durch das Liri-Tal in Richtung Rom zu verhindern. Ende 1943 kam der Vorstoß der Alliierten an dieser Linie vor Cassino zum Stillstand. Am 17. Januar 1944 begannen die alliierten Truppen mit Angriffen auf die Stellungen der 1. Deutschen Fallschirmjägerdivision um die Stadt und den Berg. Diese Vorstöße blieben ohne Erfolg und brachten den angreifenden amerikanischen Einheiten hohe Verluste ein. Daraufhin zogen sich die Amerikaner zurück und wurden von Neuseeländern abgelöst. Für eine zweite Angriffswelle verlangte der Kommandeur der 2. Neuseeländischen Division, General Bernard Freyberg, die Bombardierung der deutschen Stellungen und des
Klosters, in dem eine deutsche Funkstation vermutet wurde. Zu einer Umgehung des Klosters, die mit einer aufwändigen Kesselbildung verbunden gewesen wäre, sahen sich die Alliierten zu diesem Zeitpunkt aufgrund ihrer großen Verluste nicht in der Lage. Im Februar 1944 wurde das Kloster völlig zerstört, obwohl die deutschen Fallschirmjäger das Kloster gar nicht besetzt hatten, sondern sich mit ihren Verteidigungsstellungen 300 m davon entfernt in den Berghängen befanden. Den Wehrmachtsoldaten war das Betreten bis auf diese Entfernung um das Gebäude untersagt. Der deutsche Oberbefehlshaber in Italien, Generalfeldmarschall Albert Kesselring, hatte die Einbeziehung des Klosters in die Stellungen im Dezember 1943 mit Rücksicht auf die historische Bedeutung verboten. Auf die Initiative des deutschen Fallschirmjägeroffiziers Oberstleutnant Julius Schlegel wurden Bibliothek (ca. 1200 historische Dokumente und Bücher) und weitere Kunstschätze des Klosters vorher rechtzeitig in die Engelsburg nach Rom in Sicherheit gebracht. Am 15. Februar 1944 warfen 229 US-Bomber der 12. und 15. Luftflotte in zwei Angriffswellen 435 Tonnen Spreng- und Brandbomben auf dieses einzigartige Kulturdenkmal ab. Niemals zuvor in der Geschichte fiel auf einen einzigen Gebäudekomplex eine solch unvorstellbare Menge an Bomben. Durch den zusätzlich einsetzenden Artilleriebeschuss wurde Monte Cassino binnen drei Stunden in eine Trümmerwüste verwandelt. Zu Beginn des Angriffs befanden sich nur die Mönche und ca. 800 Zivilisten im Kloster. Sie hatten Zuflucht in den Kellergewölben gesucht. 250 Menschen fanden den Tod. Nach der Zerstörung besetzten am 17. Februar 1944 die deutschen Truppen die Klosterruinen und bezogen sie in ihre Verteidigung ein. Auch in den nächsten Monaten sollte sie den Berg trotz weiterer schwerer Angriffe halten können. Am 12. Mai 1944 begann die entscheidende alliierte Offensive. Während die Hauptzahl der Einheiten links und rechts zur Umgehung des Berges ansetzten, hatte das 2. Polnische Korps unter General Wladyslaw Anders den Auftrag, die Klostertrümmer im Frontalangriff zu erobern. Algerischen und marokkanischen Einheiten im französischen Expeditionskorps gelang die Umgehung des Berges und damit der Einbruch in die Gustav-Linie, die nun von den deutschen Fallschirmjägern nicht länger zu halten war. Aufgrund der nicht nachlassenden polnischen Vorstöße und der sich nun veränderten militärischen Gesamtsituation in Italien musste Kesselring am 17. Mai 1944 den Befehl zum Rückzug erteilen. Am nächsten Tag konnten die schwer gebeutelten exilpolnischen Verbände die aufgegebenen Klosterruinen kampflos einnehmen. Als das Hindernis von Monte Cassino überwunden war, konnte der alliierte Vormarsch auf Rom fortgesetzt werden. Die Schlacht um Monte Cassino, bei der 105.000 alliierte (unter anderem US-amerikanische, britische, anglo-indische, neuseeländische, französische, algerische, marokkanische und polnische) und 80.000 deutsche Soldaten kämpften, kostete rund 20.000 deutsche und 12.000 alliierte Soldaten das Leben. Im heutigen Polen ist die Eroberung der Ruinen von Monte Cassino ein nationales Symbol für den Heldentod tausender polnischer Soldaten, die im Exil um die Freiheit und Ehre ihres besetzen Vaterlandes kämpften. In anderen Ländern wird die Zerstörung und der Wiederaufbau des Klosters Monte Cassino als ein Mahnmal gegen den Krieg und für den Frieden angesehen.
[Enzyklopädie: Schlacht um Monte Cassino. DB Sonderband: Wikipedia Frühjahr 2005, S. 396279]

 

 

  

 

 

  

 

Von Montecassino fahren wir über Frosinone (Mittagessen) und Artena nach Grottaferrata und Castel Gandolfo. In Grottaferrata besichtigen wir die Abtei S.Nilo mit der Kirche Santa Maria. Castel Gandolfo mit der Sommerresidenz des Papstes, am Albaner See gelegen, kennen wir auch nach dem nunmehr zweiten Besuch nur von Fotos. Der jetzt sehr dichte Nebel lässt keinen Blick auf Residenz oder See frei. Zudem herrscht sehr starker Verkehr, der uns letztlich die Flucht aus Castel Gandolfo antreten lässt. Wir haben noch ein paar Kilometer zum GRA (Grande Raccordo Anulare, ein Autobahnring rund um Rom). Die Auffahrt auf den GRA führt uns prompt in die falsche Richtung, was aber kein Problem bedeutet, da es sofort wieder eine Ausfahrt zum Wenden gibt. Nach wenigen Kilometern erreichen wir unseren römischen Standplatz "Prato Smeraldo" in der Via Ardeatina,  bei einem Reisemobilhändler. Der Platz ist rund um die Uhr durch einen Wächter mit Dobermann bewacht (da kann ja eigentlich nix passieren!!).

 


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